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Körperbild

Durch die Anwendung und Ausführung von Judotechniken wird die Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper und dessen Körperbereiche gestärkt. Vor allem bei geistig behinderten Judoka habe ich oft festgestellt, dass eine unbewusst funktionierende Aufteilung ihres Körpers nur wenig vorhanden war. Abgesehen von rechts – links- Schwierigkeiten gab es nicht wenig Probleme, den oberen Körperteil unterschiedlich zu bezeichnen, bzw. Übungen entsprechend umzusetzen.

Beim Erlernen von Wurftechniken kann das Erstellen eines Bildes vom eigenen Körper besonders unterstützt werden: Die Namen der Würfe stehen immer im Zusammenhang einer Bewegung und eines dementsprechenden Körperteiles. Z.B de ashi (=Fuß) barei (=fegen) oder, wie hier auf dem Bild (Mitte) „seoi otoshi“. Seoi = auf den Rücken nehmen, otoshi = Sturz, zu Boden stürzen. Es ist im Judo allgemein üblich, mit den jap. Bezeichnungen die Techniken zu benennen, die aber stets deutsch übersetzt werden und somit den Zusammenhang Körper und Aktion verdeutlichen.

 

 

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Wie bereits erwähnt spielt die Entwicklung der Persönlichkeit im Judo eine wichtige Rolle. Auch in der Psychomotorik tritt durch das „Medium“ Bewegung die Persönlichkeitsentwicklung als Zielformulierung in den Vordergrund (vgl. Zimmer, 1999, S. 22). Weitere Zielformulierungen sind durchaus vergleichbar und identisch mit denen des Judo, welche den Zusammenhang Judo und Psychomotorik verdeutlichen (Grafik nicht auf Vollständigkeit ausgelegt):

Abbildung: Mind Map (Alwin Brenner)

 

 

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Judo war für mich persönlich immer ein Mittel für den Zugang zu anderen Menschen, dem Aufbau meines Selbstbewusstseins, der Entwicklung meiner Persönlichkeit und letztendlich auch meiner Einstellung Menschen gegenüber. Diese Prägung hat sich schließlich auch auf meine berufliche Tätigkeit übertragen und somit betrachtete ich Judo als einen geeigneten Ansatz in der heilpädagogischen Arbeit.

Mit zunehmender Erfahrung speziell bei diesem Angebot verfestigte sich bei mir immer mehr die Erkenntnis, dass Judo in allen Bereichen des Lebens und dem Alltag Einfluss gewinnen kann. Und so begann ich, Judo unter dem Aspekt einer ganzheitlichen Förderung zu betrachten:

  • im sozialen Verhalten, in der Interaktion und Kommunikation mit anderen Menschen (auch Beziehungsgestaltung)
  • in der Erfahrung der eigenen Leiblichkeit
  • über Bewegungserlebnisse zur Stabilisierung der Persönlichkeit beitragen
  • über diese Tätigkeit an Kompetenz in körperlicher, geistiger und sozialer Hinsicht gewinnen
  • Sinneserfahrungen und Wahrnehmung
  • Entwicklung von Aufmerksamkeit für den eigenen Körper in seiner Erscheinung und seinen Funktionen, Körperbewusstsein, Körpererfahrung, Körperpflege und Hygiene
  • Motorik
  • Freizeitgestaltung / Ausgleich für die Arbeit, Schule
  • Integration und Inklusive
  • Änderung eines negativen Verhaltens
  • Stärkung des Kohärenzsinnes

Judo aus der Sichtweise eines heilpädagogischen Handlungsansatzes dürfte in diesem Zusammenhang bewirken, behinderten Menschen, die den Wunsch nach einem Kampfsportangebot äußern, in ihren Vorstellungen zu unterstützen. In den zahlreichen Vereinen betreiben die meisten Judoka ihren Sport als Ausgleich zum Alltag, also nicht (nur) auf den Wettkampf bezogen (sog. Breitensporttrainings). Inklusion und die verschiedenartigen Förderungsmöglichkeiten, die in die Bereiche des Alltags hineinreichen, sollten zu einem solchen Schritt ermutigen.

Ein Mensch - mit und ohne Behinderung, der Judo als Sport betreibt, wird in seiner Persönlichkeit ganzheitlich gefördert. Die vielen Bestandteile und gezielten Förder­möglichkeiten des Judosport werden in folgender Grafik dargestellt.

 

 

Foto: Günter Klust, PTSV Hof

Grafik: Alwin Brenner

 

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Seit beinahe 40 Jahren gibt es für G-Judoka und SG –Judoka regionale, nationale und internationale Wettkämpfe, mit eigener Wettkampfordnung. Während die SG-Judoka nach der allgemeinen WKO kämpfen, gibt es bei den G-Judoka explizite Regelungen, die sich nach den jeweiligen, aktuellen internationalen Richtlinien orientieren. Wichtig zu nennen sind das Verbot von Würge- und Hebeltechniken sowie die Einteilung in Wettkampfklassen.

Neben zahlreichen Einladungsturnieren gibt es auch offizielle Landesmeisterschaften, Deutsche Meisterschaften und seit dem 20. Oktober 2017 auch Weltmeisterschaften im G-Judo. Hinzu kommen die Worldgames (neben den regionalen und nationalen Games) der Special Olympics International. Im SG-Bereich sind vor allem die Internationalen Deutschen Meisterschaften , Paralympics und Weltmeisterschaften zu nennen.

 

 

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Der Bayerische Judoverband ist einer der (sehr) wenigen deutschen Landesverbände , der mit dem Ressort „Integration und Judo für Behinderte“ ein vollwertiges Mitglied im Vorstand des BJV stellt. Schwerpunktmäßig steht das sogenannte „G-Judo“ im Vordergrund. G-Judo ist die Bezeichnung für das Judo mit intellektuell beeinträchtigten Menschen, in der Regel mit einem IQ bis 70. Auch für Menschen mit Körperbehinderung oder mit einer Sinnesbehinderung bietet Judo sehr gute Möglichkeiten, sich aktiv zu beteiligen.

 

Die Ansprechpartner nach Schwerpunkten geordnet: 

G-Judo

Judo für Menschen mit geistiger Behinderung / Mehrfachbehinderung und Körperbehinderung

Brenner, Ressortleiter Integration und Judo für Behinderte im BJV

SF Harteck München Judo

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sowie Hansjörg Bauer , stellv. Ressortleiter Integration und Judo für Behinderte im BJV

MTV Ingolstadt Judo

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SG-Judo – Judo für blinde Menschen oder mit Sehschädigung

Spezieller Ansprechpartner ist der Abteilungsleiter Judo im Behinderten- und Versehrtensportverband Bayern BVS

Christian Zeilermeier, SV Lohhof

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Die Vereine der genannten Ansprechpartner sind in ihren Fachgebieten spezialisiert.

 

Mit welchen Verbänden haben es die Judoka mit Behinderung zu tun?

  • BJV und DJB (Deutscher Judobund): Der Deutsche Judobund sieht sich weniger als Hauptvertreter für Judoka mit Behinderung. Seit 2015 gibt es aber ein Mitglied im Vorstand des DJB, der die Interessen der Judoka mit Behinderung in Zusammenarbeit mit dem DBS vertritt. Der BJV hingegen unterstützt aktiv als Landesverband die Integration behinderter Judoka und seit einigen Jahren ist das Referat Integration und Judo für Behinderte fester Bestandteil im Gesamtvorstand des BJV. Seit 2017 kooperiert der BJV mit Special Olympics Bayern.

 

  • Special Olympics Bayern (SOBY) und Special Olympics Deutschland (SOD): Special Olympics Bayern ist der Landesverband von Special Olympics Deutschland. Special Olympics organisiert vor allem die Spiele (Turniere) auf Landesebene (SOBY), Bundesebene (SOD), Europaebene (SO Europe) und World Games (Special Olympics World, SOD) in regelmäßigem Turnus. Darüberhinaus finden Wettbewerbe und Aktivtage auch außerhalb der Games statt, die insbesondere in der Kooperation mit dem BJV im Judobereich große Beachtung haben. Weitere Informationen über Special Olympics unter www.specialolympics.de

 

  • BVS und DBS: Der BVS (Behinderten- und Versehrten Sportverband) ist der Landesverband Bayern im DBS (Deutscher Behinderten-Sportverband). Weitere Informationen unter www.dbs-npc.de . Der Behindertensportverband unterstützt den Leistungssport für Menschen mit Behinderung. Im Judobereich umfasst dies nur Judoka mit Sehbehinderung (SG-Judo) die auch bei den Paralympics starten. G-Judoka haben die Anerkennung auf leistungsbezogenen Sport nicht. G-Judoka bedürfen also möglichst der Mitgliedschaft in den drei Verbänden um an möglichst vielen Turnieren und Veranstaltungen teilzunehmen. Für weitere Informationen stehen der Ressortleiter und sein Stellvertreter gern zur Verfügung.

 

  • Judo Förderverein: Seit 2016 gibt es einen Förderverein „Verein zur Förderung benachteiligter Judoka“,um Judoka mit Behinderung und anderen Benachteiligungen finanziell für Maßnahmen und Durchführung des Judosportes zu unterstützen. https://benachteiligung.wordpress.com/impressum/
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Referent für Behindertensport

 

stellvertretender Referent für Behindertensport

 

   
     
     
     
     
     
     

 

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